NADJA LOPATTA

Abenteuer AIDA

Zweieinhalb Jahre sind vergangen, seitdem ich das erste Mal ein AIDA Kreuzfahrtschiff bestieg. Der vorläufige Plan lautete damals, einen 4 monatigen Einsatz auf AIDAblu, als das verrückteste Abenteuer meines Lebens zu würdigen und danach in Hamburg eine Festanstellung zu beginnen. Fest stand aber noch nichts! Und es kam tatsächlich auch alles ganz anders. Aus 4 Monaten wurden wie im Flug zweieinhalb Jahre in denen ich jede Schiffsklasse der AIDA Flotte entdecken durfte und lieben gelernt habe. Die Art miteinander umzugehen, die tägliche Arbeit mit rund 2.000 verschiedenen Charakteren, die einen fordert, aber auch wahnsinnig glücklich macht und natürlich das Reisen an sich. Es macht einfach süchtig. An Bord sagt die Crew nicht umsonst: „Entweder du liebst es, oder hasst es!“

Und ich liebe es. Wenn es nicht irgendwann Zeit gewesen wäre nach Hamburg zurück zu kehren, dann wäre ich mit Sicherheit noch heute in mitten der Tanzfläche auf diesen Weltmeeren unterwegs. Etwas, das täglich viele Gäste fragen ist, wie wir als Crew jeden Tag gute Laune versprühen und jeden Abend die Tanzfläche zum glühen bringen. Die Antwort ist: „Das ist gar nicht so schwer!“ Die Energie kommt ja nicht von irgendwo. Sie kommt von den Menschen selbst. Von den Menschen, die dir auf der Reise des Lebens begegnen. Man muss nur wissen wie man sie nutzt.

Es gibt 6 Fragen die dir an Bord schätzungsweise 20 Mal am Tag gestellt werden: „Schläft die Crew denn auch an Bord?“, „Könnt ihr auch mal an Land?“, „Wird für euch extra gekocht?“, „Wie viele Crewmitglieder schlafen auf einer Kabine?“, „Dürft ihr auch mal Alkohol trinken?“, „Wie kommt man auf die Idee auf ein Kreuzfahrtschiff zu gehen?“ Hast du als Crew diese Fragen erst einmal beantwortet wird das Gespräch interessant. Und von so vielen unterschiedlichen Menschen die einem dort begegnen kann man nur lernen. Lernen über die Vielfalt der Kulturen, Länder und Charaktere der Menschen. Lernen über deine eigenen Ziele, Werte und Sichtweisen. Lernen von Anderen, mit Anderen und über Andere. Es verändert dich. Auf eine eigentümliche, weltoffene, fantastische Art und Weise.

In meiner Arbeit als Tanzlehrerin, Moderatorin, Gästebetreuerin und Gastgeberin für Jung und Alt bin ich aufgegangen und reifer geworden. Und würde mein Körper mehr als 85 Stunden in der Woche tragen, ich hätte die Arbeit auch darüber hinaus mit Liebe ausgefüllt. Ich habe gelernt an meine Grenzen zu gehen und habe gelernt was echte Wertschätzung ist. Vor allem habe ich gelernt, wie stark ich werden kann, wenn jemand an mich glaubt. Und wie stark ich bin, wenn ich selbst an mich glaube. Für diese Erfahrung bin ich wahnsinnig dankbar! Viele Gäste bleiben mir in treuer Erinnerung, oder sogar in tiefer Freundschaft. Und viele, viele Crewmitglieder zähle ich mittlerweile zu meiner Familie. Ja, ich bin viel gereist, ich bin von Kiel nach New York gefahren, von den Kanarischen Inseln ins Mittelmeer und von Miami in die Karibik. Aber das was ich wirklich gesehen habe, das Abenteuer, welches mir im Herzen bleibt, sind die Menschen die ich traf.

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Gäste

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